Die Augen jucken und tränen, die Nase läuft und ist verstopft begleitet von Niesattacken, im schlimmsten Fall kommt noch Asthma dazu – immer mehr Menschen leiden unter der „saisonalen allergischen Rhinitis“, dem Heuschnupfen. Grund dafür ist eine überschießende Antwort des Immunsystems auf Pollen, eine allergische Reaktion vom Soforttyp. Hierbei wird aus körpereigenen Mastzellen Histamin ausgeschüttet, das die Beschwerden verursacht. Oft entstehen nach und nach Kreuzallergien.

Durch Hormonumstellungen in Pubertät, Schwangerschaft, nach der Entbindung oder im Klimakterium kann sich die Ausprägung der Heuschnupfensymptome verändern – manchmal auch zum Besseren.

Die übliche medikamentöse Behandlung besteht vor allem aus Antihistaminika, Cromoglycinsäure, abschwellenden Nasentropfen und Corticoiden sowie der Hyposensibilisierung gegen einzelne Allergene.

(Übrigens : 1x täglich 1 Teelöffel voll Roh-Honig aus der Region über das ganze Jahr eingenommen soll wie eine „natürliche Hyposensibilisierung“ wirken.)

Allgemeine Maßnahmen zur Verringerung der Pollenexposition sind hilfreich, beispielsweise

  • das Lüften der Wohnung in den frühen Morgenstunden, Fenster tagsüber geschlossen halten
  • duschen und Haare waschen vor dem Schlafen gehen
  • getragene Kleidung aus dem Schlafzimmer entfernen
  • Nasendusche anwenden
  • Aufenthalt im Freien vermeiden (aber wer will bei schönem Wetter schon drinnen bleiben?)

Für die homöopathische Behandlung bei Heuschnupfen gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Bestehen außer dem Heuschnupfen noch andere Beschwerden und wird eine ganzheitliche Behandlung gewünscht, ist eine umfassende Konstitutionsbehandlung sinnvoll.
    Dabei wird in einer gründlichen Erstanamnese (Dauer: 1½ bis 2 Stunden) die Gesamtheit der Beschwerden, bisherige Erkrankungen sowie charakteristische Eigenschaften und Empfindungen einer Person erfasst und anschließend das homöopathische Mittel herausgearbeitet, das zum Zustand dieser Person am besten passt. Dieses Mittel setzt dann einen Heilungsprozess in Gang mit dem Ziel, die Lebenskraft zu stärken. Damit wird die Selbstregulierungsfähigkeit des Organismus verbessert und die Anfälligkeit gegen krank machende Einflüsse auf allen Ebenen reduziert.
  • Die zweite Möglichkeit ist die symptomatische Akutbehandlung der aktuellen Heuschnupfenbeschwerden.
    Dafür werden in einer kürzeren Anamnese (1/2 bis 1 Stunde) anhand eines Fragebogens die genauen Symptome erfasst. Denn obwohl viele Menschen unter ähnlichen Symptomen leiden gibt es doch individuelle Unterschiede, auf die in der Homöopathie großer Wert gelegt wird. Vor allem die so genannten Modalitäten sind wichtig zur Auffindung des passenden homöopathischen Mittels:
    werden die Beschwerden besser oder schlechter durch Kälte oder Wärme, in der Wohnung oder draußen, in Ruhe oder bei Bewegung …?
    Auch die Symptome können sich unterscheiden. Beispielsweise braucht jemand mit brennenden, stark tränenden Augen und Verschlimmerung durch helles Licht oder Wind ein anderes Mittel als eine Person mit abwechselnd verstopfter und laufender Nase, die morgens nach dem Aufwachen schon Niesanfälle hat und Besserung durch Wärme und Ruhe erfährt.

Studien zur homöopathischen Heuschnupfenbehandlung Mitte der 80er Jahre zeigten, dass die Wirksamkeit mit der einer konventionellen Behandlung vergleichbar ist: es profitierten ca. 80% der Patienten - bei weniger Nebenwirkungen. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9381725)